„Top-Kräfte per Algorithmus“ – so lauten derzeit die Schlagzeilen. Top-Kräfte also per Knopfdruck? Mitnichten.
Doch was bedeutet eigentlich Digitalisierung in Bezug auf Recruiting? Sicherlich nicht nur, dass alles papierlos oder die Personalakte jetzt ein „Ordner“ im System ist oder in der Cloud gespeichert wird.
Tatsächlich bedeutet Digitalisierung beim Recruiting zunächst einmal „Algorithmisierung“ – Stichwort: Big Data. Datenmassen werden gesammelt und weiter verarbeitet. Die Suche nach potenziellen Kandidaten über die einschlägigen Portale erfolgt mit einer ausgeklügelten Syntax. Gar die Wechselwahrscheinlichkeit wird errechnet. Und das alles im Kosmos der Algorithmen. Und was folgt daraus, wenn alles online und digital läuft?
Sicher, der Prozess kann effizienter und schlanker gestaltet werden. Aber man muss sich auch im Klaren darüber sein, dass online anders kommuniziert wird. Chatbots, also eine Art Roboter für die Kommunikation, ermöglichen die einfache Kontaktaufnahme von interessierten Kandidaten zum Unternehmen. Das erfordert aber auch die Verfügbarkeit: Soll der Chatbot automatisiert antworten, ebenfalls mit Hilfe von Algorithmen, dann muss sichergestellt sein, dass die gegebene Antwort stimmig, korrekt und vor allem zufriedenstellend für den Interessenten ist. Alles andere führt zu Frust.
Wer eine Kommunikationsmöglichkeit über einen Chat oder WhatsApp anbietet, weckt natürlich auch Erwartungen beim möglichen Bewerber. Gleiches gilt für Active Sourcing. Das geschriebene Wort ist nun mal nicht identisch mit dem gesprochenen – und umgekehrt. Und was für Bewerber A gilt, muss nicht für Bewerber B gelten. Die Kommunikation muss also grundsätzlich zielge