Wir kennen sie aus vielen Bereichen unseres Lebens: Loyalität. Sie ist die Basis für Partnerschaften, hält die Familie zusammen und stärkt Freundschaften. Was verstehen wir unter loyalen Beziehungen? Wir alle wünschen uns aufrichtige, treue und integre Menschen an unserer Seite, deren Charakter beständig und geradlinig ist. Eine Verbindung, die von Vertrauen, Respekt und Fairness geprägt und von Dauer ist. Die auch in Krisenzeiten nichts erschüttert. Nur allzu gut verständlich ist es vor diesem Hintergrund, dass Loyalität auch in Unternehmen eine bedeutende, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle spielt. Loyalität zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten, innerhalb des Teams sowie zu externen Geschäftspartnern. Sie ist Voraussetzung für eine funktionierende Kommunikation und ein erfolgreiches Arbeiten. Und doch wird sie in keinem Vertrag festgehalten.
Aus Euphorie wird Resignation
Die Kollegen unterstützen den neuen Mitarbeiter, der Chef geizt nicht mit Lob und Anerkennung, persönlicher Einsatz wird honoriert. Der Mitarbeiter macht sich morgens gerne auf den Weg zum Büro. Er engagiert sich über alle Maßen und auch die paar Überstunden erledigt er selbstredend. Doch nach einigen Jahren begegnen wir demselben Angestellten, der unzufrieden und mürrisch wirkt, der zwar anwesend, aber doch nicht da ist und der nur noch Dienst nach Vorschrift leistet. Eigentlich hat er längst resigniert. Wie konnte es so weit kommen?
Vielleicht wurden innerhalb des Unternehmens Änderungen umgesetzt, die nicht mit der nötigen Transparenz an die Arbeitnehmer herangetragen wurden und bei diesen Sorgen und Ängste geschürt haben. Möglich auch, dass sich die Autobahn der versprochenen Entwicklungsmöglichkeiten als Sackgasse entpuppt hat. Die Zusammensetzung des Teams und lange gelebte Werte haben sich möglicherweise verändert. Die Zeit ist schnelllebiger geworden, junge Kollegen mit veränderter Denkweise haben eine Arbeitseinstellung, die mit der bisherigen kollidiert. Die Motivationsquelle aus Lob und Anerkennung ist längst versiegt. Stress und Unzufriedenheit bestimmen den Alltag. Es fällt morgens schwer, aus dem Bett zu kommen. Die innere Kündigung hat begonnen und ist nicht mehr aufzuhalten. Die Loyalität des Arbeitnehmers beschränkt sich ab jetzt nur noch auf sich selbst.
Fingerspitzengefühl ist Trumpf
Doch wie begegnet man diesem Phänomen? Individuelle Bedürfnisse der Menschen spielen eine entscheidende Rolle beim Ausüben einer Tätigkeit. Je mehr diese mit dem Leitgedanken des Unternehmens korrelieren, desto höher sind die Motivation der Arbeitnehmer und damit der Erfolg des Unternehmens. Ein sensibles Verhalten der Führungskräfte in Bezug auf ihre Mitarbeiter ist dafür unerlässlich. Fingerspitzengefühl bei der Auswahl der Mitarbeiter unter Einbeziehung deren persönlicher Stärken ist der Schlüssel für ein harmonisches, von Fairness geprägtes Arbeitsklima. Das Gefühl, für den Arbeitgeber unverzichtbar zu sein, kann ein wahres Feuerwerk an Motivation entzünden und eine Spirale der Zufriedenheit, persönlichem Erfolg und Höchstleistung in Bewegung setzen.
Doch selbst, wenn es Vorgesetzten gelingt, ihre Teams entsprechend der individuellen Fähigkeiten zusammenzustellen, beobachten wir heute, dass vor allem jüngere Mitarbeiter ihrem Unternehmen im Schnitt nicht mehr so lange die Treue halten wie ihre älteren Kollegen. Warum ist das so? Was hat sich verändert? Lesen Sie dazu auch unseren Artikel zum Thema Generation Y.