Künstliche Intelligenz ist zwischenzeitlich in unserem Alltag angekommen und unterstützt uns in vielerlei Hinsicht – so auch bei der Jobsuche. Wir stellen Ihnen vor, wie Sie KI sinnvoll im Bewerbungsprozess einsetzen können und zeigen auf, welche potenziellen Fallstricke Sie beim Einsatz von KI im Hinterkopf behalten sollten.
- Anschreiben erstellen: Für viele Kandidaten ist das Erstellen eines guten Anschreibens die größte Hürde der Bewerbung. Was muss in das Motivationsschreiben rein, dass ich mögliche Arbeitgeber von mir überzeuge? Wie bringe ich alle wesentlichen Aspekte an, ohne dass der Text zu lange wird? ChatGPT beispielsweise kann hier mit einem ersten Aufschlag unterstützen. Je mehr Informationen Sie dem Tool zur Verfügung stellen, zum Beispiel zu Branche, der zu besetzenden Position und Ihrer Berufserfahrung, umso treffendere Textbausteine erhalten Sie.
- CV gezielt für Matching-Algorithmen anpassen: Viele Arbeitgeber nutzen Algorithmen, um die eingehenden Bewerbungen zu analysieren und hinsichtlich eines Matches zu den vakanten Positionen abzugleichen. KI kann Ihnen helfen, Ihre Bewerbung um relevante Schlagwörter und Kenntnisse für die jeweilige Position anzureichern und so Ihre Chancen bei der Sichtung der Dokumente erhöhen.
- Bewerbungsunterlagen sprachlich optimieren: Mit Tools wie DeepL Write können Sie Ihre englischen oder deutschen Texte analysieren lassen und erhalten alternative Formulierungen, bereinigt um Rechtschreib- oder Grammatikfehler.
- Informationen zum Gehaltsrahmen sammeln: Gehaltsverhandlungen bleiben trotz zunehmender Transparenz nach wie vor ein sensibles Thema. Doch auch in diesem Bereich kann künstliche Intelligenz unterstützen. Einige KI-gestützte Tools nutzen maschinelles Lernen, um das mögliche Gehalt für eine spezifische Position in einer bestimmten Branche vorherzusagen.
- Vorstellungsgespräche simulieren: Auch für die Vorbereitung auf potenzielle Vorstellungsgespräche kann künstliche Intelligenz eine Rolle spielen. Mithilfe virtueller, KI-gestützter Gesprächsplattformen können realistische Interview-Szenarien – sowohl textbasiert als auch über Spracheingabe – simuliert werden. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, sich mit möglichen Fragen zu beschäftigen, die Gedanken zu sortieren und mögliche Antworten durchzuspielen.
Bei allen Vorteilen, die die KI im Bewerbungsprozess bietet, darf aber niemals der „gesunde Menschenverstand“ ausgeschaltet werden:
- Prüfen Sie alle generierten Inhalte kritisch und vergewissern Sie sich, dass die Informationen korrekt und relevant sind.
- Achten Sie immer darauf, welche Informationen Sie auf KI-Plattformen weitergeben, damit Ihre Privatsphäre und Ihre persönlichen Daten geschützt bleiben.
- KI kann immer nur Ergänzung und nicht Ersatz für Ihren Bewerbungsprozess sein. Geben Sie immer selbst Ihren Dokumenten den letzten Feinschliff und ergänzen Sie um eine individuelle, persönliche Note.
Dr.-Ing. Katharina Knaisch