Den idealen Kandidaten für eine vakante Position zu finden, stellt für Unternehmen oft eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Das traditionelle Schalten von Job-Ads hat Konkurrenz bekommen: das Active Sourcing, die aktive Suche nach Bewerbern, hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Tendenz steigend.
Bei der Recherche nach geeigneten Kandidaten werden Human Resources Manager immer häufiger in sozialen und businessorientierten Netzwerken wie Xing und LinkedIn fündig. Auch auf Jobmessen und in den Auditorien der Hochschulen treten Personalverantwortliche in direkten Kontakt mit möglichen Kandidaten. Die Kontaktaufnahme nimmt dabei einen besonderen Stellenwert in der Strategie zur Active-Sourcing-Kommunikation ein.
Doch wie sieht ein erfolgreicher Austausch zwischen Unternehmen und Kandidat aus?
„ Eine wertschätzende und gleichzeitig professionelle Active-Sourcing-Kommunikation ist während des gesamten Sourcing Workflows wichtig und unabdingbar.“, sagt Stefanie Speil, Consultant bei Knaisch Consulting. „Ein Gespräch sollte so begonnen werden, dass daraus ein echter Dialog entstehen kann.“, führt sie weiter aus. Meist habe man aufgrund des Social Media Profils ja bereits einen Anhaltspunkt, mit welchen Themen sich der potentielle Kandidat beschäftige. Eine empathische Grundhaltung und echtes Interesse für den Bewerber unterstützten darüber hinaus einen flüssigen und wertschätzenden Austausch. „Nehmen wir den künftigen Vertriebsmitarbeiter“, erläutert die Expertin dies an einem Beispiel. „Er erwartet bei einem Gespräch detaillierte Informationen über das Produkt, die Märkte und die Brand selbst. Bei kaufmännischen Vakanzen hingegen könnte das Sicherheitsdenken des Kandidaten im Vordergrund stehen.“ Als kompetenter Ansprechpartner für eine zu besetzende Position erahne der Verantwortliche die Fragen des Bewerbers bereits und sei somit bestens vorbereitet, fundierte Antworten und Informationen zu liefern sowie Schwerpunkte in diesen Bereichen zu setzen. Dies zu erkennen, erfordere ein hohes Einfühlungsvermögen.
Beiden Parteien empfiehlt sie darüber hinaus, positiv neugierig zu sein – eine Eigenschaft, die sowohl in der Active-Sourcing-Kommunikation als auch in allen Bereichen des privaten und beruflichen Lebens eine bedeutende Rolle spiele. Die Neugierde auf Menschen, Situationen, Zusammenhänge und Prozesse helfe, echtes Interesse für sein Gegenüber zu zeigen und dabei relevante Informationen zu gewinnen.
Höfliches und korrektes Auftreten unerlässlich
Mit Recht erwarten sowohl Bewerber als auch Recruiter ein korrektes und höfliches Auftreten. Im Gespräch sowie in der schriftlichen Kommunikation sollte ein der Position entsprechendes Wording gewählt werden. Die Anrede muss stimmen: „Als Zeichen der Wertschätzung verzichtet man zu Beginn einer schriftlichen Konversation auf ein lockeres Hallo.“, empfiehlt Speil. „Im Laufe der Kommunikation und während eines persönlichen Gesprächs kann sich dies selbstverständlich situationsbedingt ändern.“, ergänzt sie. Beachte man diese einfachen Spielregeln, sei das Eis schnell gebrochen und der Weg geebnet, um ein Toptalent für die vakante Position zu rekrutieren.