Radeln ist gesund. Es schont die Umwelt und die Nerven. Jenseits von Stau und Parkplatznot zur Arbeitsstelle gelangen – wer träumt davon nicht?
Das Modell des Dienstfahrrads, auch Business- oder Jobbike genannt, hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Renner entwickelt. Es ist die Antwort auf den Wunsch, den Tag mit Bewegung an der frischen Luft zu beginnen und nach Feierabend den Kopf frei zu bekommen. Das Beste dabei: Jeder bestimmt selbst, wie intensiv dieses Workout sein soll. Mit einem individuell ausgestatteten Mountainbike oder Rennrad voll in die Gänge kommen oder bequem mit dem E-Bike zur Arbeit gelangen – alles ist möglich. Und so tauschen immer mehr Firmen ihre Pkw-Stellplätze gegen Radständer.
Die Motivation ihrer Beschäftigten ist für Unternehmen überlebenswichtig. Immer mehr Firmen setzen auf eine mitarbeiterorientierte Kultur. Arbeiten soll Spaß machen. Neben flexiblen Arbeitszeiten und flachen Hierarchien spielt die betriebliche Gesundheitsförderung eine zunehmend bedeutende Rolle zur Gewinnung und Bindung zufriedener Mitarbeiter: Obst am Arbeitsplatz, mobile Massagen, Fitness- und Rückenkurse oder eben das Dienstfahrrad fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und steigern den Wohlfühlfaktor.
Doch wie funktioniert das Modell Jobfahrrad?
Überlässt der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern ein Dienstfahrrad zur Nutzung, entfällt seit Januar 2019 die Ein-Prozent-Regelung für klassische Hollandräder, Mountainbikes und Rennräder. Auch E-Bikes mit Elektroantrieb, die eine Geschwindigkeit von 25 km/h nicht überschreiten, unterliegen nicht länger der Steuerpflicht und sind zudem von der Pendlerpauschale ausgenommen. Das Engagement für die Umwelt zahlt sich also aus.
Anders verhält es sich mit Elektrofahrrädern, deren Motor auch Geschwindigkeiten über 25 km/h leisten kann: Sie gelten verkehrsrechtlich als Kraftfahrzeug und sind einem Dienstwagen gleichgestellt. Einziger Unterschied: der geldwerte Vorteil wird mit einem Prozent des halben Listenpreises angesetzt.
Häufig bieten Arbeitgeber Leasingmodelle an. Der Vorteil dabei: Der Arbeitgeber zieht die monatliche Leasingrate direkt vom Bruttogehalt ab. Dadurch werden auf diesen Betrag keine Steuern und Sozialabgaben fällig. Die oben genannte Steuerbefreiung greift hingegen bei diesem Modell nicht. Damit das Projekt Businessbike rundläuft, benötigt es eine gewisse Vorlaufzeit. Die Kosten für das Unternehmen sind vergleichsweise gering, der administrative Aufwand muss jedoch gestemmt werden. Gerade dieses Engagement von Unternehmen für ihre Mitarbeiter ist es, was bei den Arbeitnehmern gut ankommt. Es unterstreicht die Wertschätzung durch den Arbeitgeber. In Zeiten von Kununu & Co. ist es für Unternehmen wichtiger denn je, die Arbeitgebermarke zu stärken und sich durch ein breites Angebot an strategischen Maßnahmen von Mitbewerbern auf dem Arbeitsmarkt zu unterscheiden.
Zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter. Das Dienstfahrrad ist am Ende also ein Win-Win-Projekt, denn glückliche und körperlich fitte Mitarbeiter sind leistungsfähig und kommen gerne zur Arbeit.