Die Sprache in Stellenanzeigen spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg bei der Bewerbersuche. Doch allzu oft werden potenzielle Bewerberinnen und Bewerber mit abgedroschenen Floskeln und leeren Phrasen konfrontiert. In einer Zeit, in der Authentizität immer wichtiger wird und Kandidat wählerischer denn je sind, können solche Formulierungen echte Bewerbungskiller sein.
Früher mochten Standardformulierungen ausgereicht haben, um Interesse zu wecken. Heute jedoch erwarten Bewerbende klare und konkrete Informationen. Sie wollen genau wissen, was auf sie zukommt. Wenn eine Stellenanzeige nicht hält, was sie verspricht, verliert sie schnell an Reiz – selbst wenn der Jobtitel auf den ersten Blick attraktiv erscheint.
1. Unpräzise Formulierungen
Vage Aussagen wie „abwechslungsreicher Arbeitsalltag“ geben keinen echten Einblick in die Anforderungen oder den Tagesablauf. Besser ist es, konkret zu beschreiben, welche Aufgaben auf die Bewerbenden warten und wie ein typischer Arbeitstag aussieht.
2. Abschreckende Erwartungen
Begriffe wie „hohe Belastbarkeit“ oder „Stressresistenz“ wirken oft eher abschreckend. Sie erwecken den Eindruck von überdurchschnittlicher Mehrarbeit und zahlreichen Überstunden. Stattdessen sollten Arbeitgeber offen und ehrlich über die tatsächliche Arbeitsbelastung sprechen und gleichzeitig zeigen, wie das Unternehmen die Work-Life-Balance unterstützt.
3. Fehlende Differenzierung
Austauschbare Phrasen wie „dynamisches Arbeitsumfeld“ oder „eigenverantwortliches Arbeiten“ sagen wenig über die tatsächlichen Vorzüge eines Arbeitsplatzes aus. Unternehmen sollten stattdessen hervorheben, was sie besonders macht. Welche spezifischen Vorteile bietet die Stelle? Was macht das Arbeitsumfeld einzigartig?
4. Uninspirierte Benefits
Ein Obstkorb im Büro? Früher vielleicht ein nettes Extra, heute jedoch kaum noch erwähnenswert. Bewerbende suchen nach echten Vorteilen – wie flexiblen Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten oder spannenden Projekten. Diese Benefits sollten im Vordergrund stehen.
Wie eine überzeugende Stellenanzeige aussehen sollte
Was gehört also in eine zeitgemäße und ansprechende Stellenanzeige? Ganz einfach: Konkrete, ehrliche und relevante Informationen. Beschreiben Sie die Aufgaben und Anforderungen klar und realistisch. Indem Sie die Arbeitsumgebung und Unternehmenskultur transparent darstellen, geben Sie den Bewerbenden ein Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit. Und den Obstkorb? Den können Sie getrost weglassen.
Dr.-Ing. Katharina Knaisch