Der richtige Kandidat stellt „mit Klugheit die richtigen Fragen.“
Auch in diesem Newsletter widmen wir uns wieder unserem Themenbereich „Beirat“. Wir haben mit Fritz August Bittmann, dem Inhaber der BITO Lagertechnik Bittman GmbH in Meisenheim, gesprochen. Das Familienunternehmen wurde 1845 gegründet. 1959 trat Bittmann in vierter Generation in das Unternehmen ein, das er bis zu seinem 72. Lebensjahr leitete. Das international operierende Industrieunternehmen entwickelt, fertigt und vermarktet Regal-, Behälter- Kommisionier- und Transportsysteme für alle Branchen. Herr Bittmann war die treibende Kraft im Aufbau dieses starken Unternehmens. Sein Innovationsgeist hat das Unternehmen nachhaltig geprägt, so dass BITO heute zu den Marktführern für innovative Lagertechnik gehört.
Wir haben Herrn Bittmann nach seinen Beweggründen für das Etablieren eines Beirats gefragt. Nachdem er die Verantwortung an einen angestellten Geschäftsführer übergeben hatte, um sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen, sei für ihn die Installation eines Beirats einfach das ideale Instrument gewesen. Unter anderem auch in der Funktion als Kontrollorgan, ähnlich einem Aufsichtsrat. So habe er in der örtlichen Tageszeitung den Lebenslauf eines ehemaligen Geschäftsführers im Ruhestand gelesen. „Ein wirklich interessanter Mann“, so Bittmann, der für unser Unternehmen im Beirat sehr wertvoll sein könnte. Er sollte nicht enttäuscht werden, denn 13 Jahre lang war dieser unterstützend im Beirat der Firma tätig. Ergänzt wurde das Gremium durch weitere Mitglieder, die durch ihre Vielseitigkeit in Bezug auf ihren fachlichen Hintergrund überzeugten.
Doch was genau waren damals seine Anforderungen an einen geeigneten Kandidaten? Wodurch zeichnet sich generell ein passendes Beiratsmitglied aus? Bittmann zögert nicht lange: „Er muss den Kern des Geschäftes verstehen, damit er erkennen kann, welche Entscheidungen essentiell für die Ziele des Unternehmens sind.“ Intelligent und zugleich kritisch zu hinterfragen, sei ein wesentliches Merkmal eines guten Beirats. Anhand kluger Fragen ließe sich erkennen, welche Strategien und Ideen das Unternehmen weiterbringen könnten. Ein externer Beirat betrachte die Entwicklungen im Unternehmen aus dem Blickwinkel seiner eigenen Erfahrung, die er nach Meinung von Bittmann auch in einer leitenden Position als angestellter Geschäftsführer oder freier Unternehmer erlangt haben sollte. Ein unabhängiger Blick von außen ermögliche häufig, Veränderungen im Unternehmen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Aus seiner eigenen Unternehmenspraxis führt er das Beispiel eines Beiratsmitglieds an, das über eine enorme Menschenkenntnis verfügt habe. Dieser Beirat habe das Potenzial einiger Mitarbeiter bereits frühzeitig richtig eingeschätzt und wichtige Erkenntnisse und Impulse an die Unternehmensleitung herangetragen. Des Weiteren, so betont Bittman, müsse ein Beirat charakterlich gefestigt sein und die Fähigkeit besitzen, auch unbequeme Themen anzusprechen und konstruktive Kritik in einer Weise anzubringen die dem Unternehmen auf lange Sicht diene. Die Kombination mit einem sehr guten Zahlenverständnis und die Fähigkeit diese Zahlen richtig zu deuten, seien eine weitere Eigenschaft, über die ein erfolgreicher Beirat nach Ansicht von Bittmann verfügen sollte.
Auf die Frage, wie er in seiner Laufbahn sichergestellt habe, jeweils den richtigen Kandidaten für die Position des Beirats zu finden sagt er, das persönliche Gespräch sei tatsächlich nach wie vor der Schlüssel – natürlich neben der passenden Vita und den bereits genannten Fähigkeiten. Die Gespräche habe er meist gemeinsam mit seiner Frau geführt, die ebenfalls im Unternehmen tätig war. Selbstverständlich könne man sich auch einmal irren, gibt Bittmann zu bedenken, doch er ergänzt dann: „Wenn wir bei einem Kandidaten eine große Begeisterung, ja sogar die Liebe zum Unternehmen gespürt haben, lagen wir meistens richtig.“
Wissenswertes zur BITO Lagertechnik Bittman GmbH
- International tätiger Hersteller von Lager- und Betriebseinrichtungen, Lagertechnik, Systemen für die Kommissionierung sowie von Kästen und Behältern aus Kunststoff
- Gruppenumsatz: 250 Mio. Euro
- Rund 1.000 Mitarbeitende
- Über 20 Tochtergesellschaften weltweit