Der Mere-Exposure-Effekt, entdeckt von dem renommierten Psychologen Robert Zajonc, offenbart eine einfache, aber unglaublich mächtige Wahrheit über menschliches Verhalten. Er besagt, dass allein die wiederholte Wahrnehmung einer anfangs neutral beurteilten Sache zu einer positiveren Bewertung führt. Wenn der erste Eindruck jedoch negativ ist, tritt der Mere-Exposure-Effekt nicht auf; stattdessen verstärkt sich die Abneigung durch wiederholte Darbietung. Der Effekt tritt unterschwellig auf, also auch dann, wenn die Person sich diesem bewusst ist.
Auch in den Tiefen der Personalberatung verbirgt sich das faszinierende Phänomen des Mere-Exposure-Effekts.
Stellen Sie sich vor, ein vielversprechender Kandidat wird von einem Personalberater bei seinem Mandanten im Rahmen eines Auswahlgesprächs vorgestellt. Obwohl seine Fähigkeiten positiv wahrgenommen werden, bestehen dennoch Unsicherheiten. Das Unternehmen entscheidet sich, den Kandidaten zu weiteren Gesprächen einzuladen und ihm die Möglichkeit zu geben, sich wiederholt zu präsentieren.
Während dieser zusätzlichen Interaktionen haben die Personalverantwortlichen die Gelegenheit, den Kandidaten besser kennenzulernen. Der Mere-Exposure-Effekt tritt ein, wenn wiederholte positive Kontakte die anfänglichen Unsicherheiten mildern. Durch den Erstkontakt des Personalberaters wird eine positive Informationsbrücke gebildet und somit die Bindung des Kandidaten zum suchenden Unternehmen verstärkt. Die Kontinuität im Auswahlprozess schafft eine vertrautere Umgebung, was zu einer positiveren Wahrnehmung des Kandidaten führt und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einstellung erhöht.
Insgesamt zeigt der Mere-Exposure-Effekt in der Personalberatung, wie wichtig wiederholte Interaktionen und Kontakte für die Schaffung erfolgreicher Arbeitsbeziehungen sind. Durch eine gezielte Nutzung dieses Effekts können Personalberater die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ihre Kandidaten von Unternehmen positiv wahrgenommen werden und sich erfolgreich in das Team integrieren.
Kim Debellemanière